Trendwende im öffentlichen Verkehr kommt bei den Fahrgästen an

LR Schuschnig präsentiert Ergebnisse der zweiten Kärntner Mobilitätsumfrage: Öffentlicher Verkehr holt auf und wird für viele attraktiver – stärkste Angebotsnachfrage bei 15- bis 39-Jährigen – Verzwölffachung bei den Jahreskarten erreicht

Alle zwei Jahre ist es so weit: Über 1.000 Kärntnerinnen und Kärntner werden seit 2020 im Auftrag des Land Kärnten zum öffentlichen Verkehr in Kärnten befragt, um den Ausbau des öffentlichen Verkehrs mit den Wünschen der Fahrgäste abzustimmen. „Wir wollen so erfahren, wo wir im Sinne der Nutzerinnen und Nutzer ansetzen müssen und ob die Maßnahmen auch bei den Fahrgästen ankommen“, so Schuschnig heute, Mittwoch, bei der Präsentation der Ergebnisse der zweiten Umfrage, die zwischen Oktober und Dezember 2022 durchgeführt wurde. Abgefragt wurde schwerpunktmäßig das grundsätzliche Mobilitätsverhalten im Alltag, das Nutzungsverhalten im öffentlichen Verkehr sowie die Wahrnehmung und das Image des öffentlichen Verkehrs in der Bevölkerung.

Über 1.000 Kärntnerinnen und Kärntner nahmen an der Befragung teil. „Der Trend geht in die richtige Richtung. Wir sehen, dass fast 30 Prozent die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Dieser Wert hat sich in den letzten beiden Jahren um fünf Prozent erhöht“, wie Schuschnig betont. Dies spiegle sich auch in den steigenden Fahrgastzahlen wider. Stärkste Zuwächse gibt es laut der aktuellen Umfrage bei den 15- bis 39-Jährigen.

Sehr positiv wird laut Umfrage insbesondere das deutlich ausgeweitete Angebot bei den Regionalbussen bewertet. „Durch die Investitionen in ein modernes Busangebot – mit neuen, schnellen Verbindungen aus den Regionen hin in die Zentren – ist uns eine Trendwende im öffentlichen Busverkehr gelungen. Über die Hälfte der Befragten bestätigen, dass sich das Angebot bei den Regionalbussen deutlich verbessert hat“, betont Schuschnig.

Neben dem Busangebot wird laut der Umfrage auch das Bahnangebot vermehrt von der Bevölkerung in Anspruch genommen. „Die Zuwächse bestätigen uns einmal mehr: Nur ein attraktives Angebot schafft den nötigen Anreiz, das Auto zugunsten des öffentlichen Verkehrs stehenzulassen. Mit der Einführung des Halbstundentakts zwischen St. Veit und Spittal ist uns ein wichtiger Modernisierungsschritt gelungen“, so Schuschnig.

Auch das Image des öffentlichen Verkehrs in Kärnten hat sich weiter verbessert. „Der öffentliche Verkehr wird von den Befragten im Vergleich als einfacher, moderner und schneller wahrgenommen“, sagt Schuschnig. Dazu trage auch der einheitliche optische Auftritt aller Verkehrsmittel bei. Sehr erfolgreich angenommen wird auch das 2022 eingeführte ‚Kärnten Ticket‘ und das Klimaticket des Bundes. „Über sieben Prozent der gesamten Kärntner Bevölkerung haben bereits das Kärnten Ticket erworben und insgesamt 24 Prozent ziehen es in Erwägung, eines zu kaufen. Berücksichtigt man auch noch das Klimaticket, so haben wir insgesamt eine Verzwölffachung bei den Jahreskarten erreicht. Diese Bilanz zeigt, dass der öffentliche Verkehr für immer mehr Menschen attraktiv ist“, so Schuschnig.

Zudem spiele die Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs für viele eine wichtige Rolle. „Wir entnehmen der Umfrage, dass vor allem junge Menschen mehr Tempo bei klimafreundlichen Maßnahmen im öffentlichen Verkehr fordern und zwar zu recht. So unterstützen acht von zehn der Befragten den weiteren Ausbau von Wasserstoff in der Mobilität“, betont Schuschnig.

Klar zeigt die Umfrage auch, dass weiterhin das Angebot verbessert werden muss, um neue Fahrgäste zum Umstieg zu gewinnen. „Das Kärnten Ticket und die neuen digitalen Ticketangebote sind attraktiv. Wir müssen nun das Tempo sowohl beim Ausbau des Angebotes als auch bei der Taktung beibehalten und noch stärker in die Regionen kommen und flexibler werden“, sagt Schuschnig. Er kündigt deshalb an, im Mai die Erarbeitung einer landesweiten Mikro-ÖV-Strategie zu starten. Diese soll einhergehen mit einer Modernisierung des Regionalverkehrsplans. „Durch den Einsatz von bedarfsorientierten Mikro-ÖV-Angeboten können wir die Versorgung im ländlichen Raum so verbessern, dass sie eine wertvolle Ergänzungs- und Zubringerfunktion zum bestehenden Linienverkehr einnimmt“, so Schuschnig. Bei der Erarbeitung werden zudem wichtige Stakeholder eingebunden.

Die Mobilitätserhebung erfolgte über zwei Wege: Gestartet wurde mit einer repräsentativen telefonischen Umfrage. Darüber hinaus bot eine Online-Befragung jedem Einzelnen die Möglichkeit, sich zu beteiligen. Die Abwicklung der Erhebung erfolgte durch den Verkehrsverbund Kärnten, ausgewertet wurden die Ergebnisse vom market Institut.

Quelle: LDP Kärnten