Investitions- und Konjunkturkonferenz: Gemeinsam Perspektiven schaffen

Aktuelle Konjunkturumfrage zeichnet sinkende Perspektiven – LH Kaiser und LR Schuschnig: Neues Regierungsprogramm setzt wichtigen Fokus in den Bereichen Arbeitsmarkt, Ausbildung und Verfahrensbeschleunigung – Koralmbahn als große Chance.

Entschieden entgegentreten wollen Politik und Sozialpartner jenen Herausforderungen, die derzeit die Stimmung der Unternehmerinnen und Unternehmer in Kärnten laut einer aktuellen Konjunkturumfrage trüben. Das ist das gemeinsame erklärte Ziel, nach der heute, Montag, stattgefundenen Investitions- und Konjunkturkonferenz in der Wirtschaftskammer Kärnten. Negative Geschäftsaussichten und Erwartungen zum Wirtschaftsklima, sinkende Investitionstätigkeiten und niedrige Exporte sorgen derzeit für mangelnde Perspektiven – so der Tenor in der Sitzung mit Spartenvertreterinnen und Spartenvertretern. Im Rahmen der anschließenden Pressekonferenz zeigten Landeshauptmann Peter Kaiser, Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig, WK-Präsident Jürgen Mandl und Herwig Draxler, Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik der WKK, auf, wie man diesen Schwierigkeiten begegnen will.

Landeshauptmann Kaiser verwies auf das vergleichsweise hohe Niveau. Kärnten habe zwischen 2018 und 2022 die mit Abstand höchste Steigerung im Wirtschaftswachstum je Einwohner erreicht. Das aktuelle Regierungsprogramm ziele zudem auf die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation ab. „Mit vollem Fokus begegnen wir beispielsweise dem Arbeitskräftemangel“, so Kaiser, der in diesem Zusammenhang von den Erleichterungen durch das neue Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz sprach, aber auch auf die steigende Bereitschaft Lehrlinge auszubilden sowie auf die einzigartige duale Ausbildung aufmerksam machte. Er sehe darüber hinaus dringenden Bedarf, älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern das Nachgehen einer Beschäftigung zu erleichtern, weil Unternehmen von deren Erfahrungen enorm profitieren könnten. „Eine wichtige Rolle werden aber auch der Netzwerksausbau sowie das Forcieren der IT-Ausbildungen sein“, betonte der Landeshauptmann. Ein große Chance bringe zudem die Koralmbahn mit sich. Gemeinsam mit der Steiermark müsse man den neu gewonnenen Wirtschafts- und Lebensraum bestmöglich nutzen.

„Viele der heute angesprochenen Problemfelder haben sich seit geraumer Zeit angekündigt. Auf dem Spiel steht hierbei der Standort Kärnten und seine Wettbewerbsfähigkeit“, untermauerte Schuschnig. „Verfahren müssen beschleunigt werden um den Standort so attraktiv wie möglich zu machen“, so Schuschnig. Um Schnelligkeit gehe es auch beim Netzausbau, bei der erneuerbaren Energie und beim Ausbau der Verkehrsverbindungen. Den daraus resultierenden inhaltlichen Überschneidungen zwischen Energie und Raumordnung werde auch mit dem neuen Regierungsprogramm Rechnung getragen. Auch er hob die Bedeutung der Koralmbahn hervor: „Sie fährt in beide Richtungen und birgt daher gleich große Chancen sowohl für Kärnten als auch für die Steiermark. Dabei darf diese Chance bei uns aber nicht auf den Bahnhöfen in Klagenfurt und Villach enden, sondern muss in die Regionen gebracht werden.“

Von den unberechenbaren geopolitischen Risiken und ihren Auswirkungen auf Europa, Österreich und Kärnten sprach Mandl. Teuerung und Inflation würden sich mittlerweile überall bemerkbar machen – Arbeitskräftemangel und steigende Arbeitskosten würden die Situation noch verschärfen. „Ohne Fingerspitzengefühl für den Standort und gemäßigteren Lohn- und Gehaltssteigerungen werden es viele Unternehmerinnen und Unternehmer nicht mehr schaffen“, warnte der WK-Präsident. Es erfordere eine Fülle an Verbesserungen, um die Perspektiven für Unternehmen wieder zu heben.

Quelle: LPD Kärnten

Fotohinweis: WKK/Just