Aktuelle Stunde zu Kärntens Energiezukunft

Diskussion im Kärntner Landtag – LR Schuschnig: Projekte schneller ermöglichen, um Energiewende zu erreichen – LR.in Schaar: Gemeinsames und sozial gerechtes Vorgehen notwendig

KLAGENFURT. „Kärntens Energiezukunft gestalten“ war das Thema der aktuellen Stunde heute, Donnerstag, in der Sitzung des Kärntner Landtages. Als Energiereferent verwies LR Sebastian Schuschnig abermals auf die neue Fokussierung im Rahmen des Nachhaltigkeits-Regierungsprogrammes und versicherte, dass es nur ein Ziel geben könne: nämlich Projekte, die zur Erreichung der Energiewende beitragen, einfacher und schneller zu ermöglichen. Landesrätin Sara Schaar warnte davor, die Energiezukunft auf die Stromproduktion zu reduzieren und forderte dazu auf, gemeinsam an der Energiewende zu arbeiten.

„Die Energiewende erfordert einen mutigen Zugang und wir werden daher eine klare Umsetzungsstrategie vorgeben“, so Schuschnig. So hätten die PV-Anlagenverordnung und die Windkraftstandortverordnung ausgedient und müssen laut Energiereferent Schuschnig überarbeitet werden. Auch der Ausbau der Photovoltaik soll künftig parallel vorangetrieben werden. „Es heißt nicht mehr Dächer vor Flächen, sondern wir brauchen den Ausbau von beidem zugleich“, so Schuschnig. Noch stärker als bisher sollen Freiflächenphotovoltaik-Anlagen, wo es landschaftlich vertretbar ist, ermöglicht werden. Ein entsprechender Verordnungsentwurf werde noch heuer vorliegen. „Ein flächendeckendes Zupflastern mit PV-Anlagen und Windrädern wird es nicht geben“, versicherte er.

Mit der kompletten Neuerstellung einer Energiestrategie will er die Energiepolitik in Kärnten auf neue Beine stellen. „Der zehn Jahre alte und überholte Energiemasterplan hat ausgedient. Wir können die Herausforderungen der Zukunft nicht mit den Instrumenten von gestern schaffen“, so Schuschnig. Zudem soll erstmals eine Analyse erstellt werden, die aufzeigt, wieviel volkswirtschaftlichen Nutzen Investitionen in diesen Bereich bringen und welche Kosten entstehen, wenn nichts passiert. Zudem kündigt Schuschnig an, ein eigenes Energiewende-Ermöglichungsgesetz vorzulegen, um Verfahren zu beschleunigen. Um den Umstieg zu erleichtern werde die Alternativenergieförderung heuer auf fast 15 Millionen Euro beinahe verfünffacht. Eine ab 2024 geltende neue Förderstrategie wird derzeit erarbeitet. Außerdem soll es künftig eine zentrale Anlaufstelle für Fördermaßnamen geben.

„Es geht um viel mehr als um Strom“, betonte Schaar und sprach beispielsweise die nötige Wende im Bereich des Verkehrs und im Wärme- bzw. Gebäude-Bereich an. Es müsse das Ziel sein, 100 Prozent der benötigten Energie sowohl im Sommer als auch Winter aus erneuerbaren Anlagen zu erzeugen. „Dabei müssen wir sozial gerecht und verträglich vorgehen, so dass möglichst viele Menschen und nicht einzelne Großanlagen-Betreiber profitieren“, so Schaar. Trotz aller Herausforderungen sei es in den vergangenen fünf Jahren unter ihr als Energiereferentin gelungen, die Rahmenbedingungen in Kärnten so zu verändern, dass unser Bundesland im Bereich Alternativenergie zum Spitzenreiter wurde: „Wir sind in den letzten fünf Jahren doppelt so schnell vorangekommen als der Rest Österreichs.“ Sie appellierte an die Abgeordneten: „Echter Klimaschutz und eine echte Energiewende werden nur gelingen, wenn wir alle gemeinsam über Parteigrenzen hinweg daran arbeiten!“

Quelle: LPD Kärnten
Foto: Kärntner Volkspartei