Treffen sagte „Danke!“

Ein Jahr nach dem Jahrhundertunwetter wurde allen Helferinnen und Helfern mit einem Festakt gedankt – LH Kaiser, LHStv. Gruber, LR.in Prettner, LR Fellner und LR.in Schaar vor Ort.

KLAGENFURT. Im Juni letzten Jahres wurde das Gegendtal von einem 100-jährlichen Hochwasserereignis schwer getroffen: Unwetter lösten in der Nacht auf den 29. Juni 2022 in nur wenigen Stunden eine Jahrhundertkatastrophe aus. Dabei traten der Afritzerbach, der Treffnerbach und der Arriacherbach über ihre Ufer. Die Wassermassen verursachten Schäden an rund 110 Wohngebäuden, 20 Gewerbeobjekten sowie Bundes-, Landes- und Verbindungsstraßen. Vollkommen zerstört wurden außerdem neun Brücken. In rund 1.500 Haushalten der Region kam es zu Schäden an der Wasserversorgung, dem Kanal- und Stromnetz. Nur durch einen gut koordinierten Einsatz von Hilfsorganisationen, den Abteilungen des Landes Kärnten und vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern konnte noch Schlimmeres verhindert werden.

Ein Jahr danach –sagte Treffen mit einem großen Festakt „Danke!“ für alle Hilfeleistungen. Denn Katastrophendienst, unzählige Freiwillige Feuerwehren, Gemeinden und Städte sowie private Helferinnen und Helfer engagierten sich in den Tagen nach dem Unwetter rund um die Uhr für die Betroffenen, auch die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung war riesig. So konnte „Licht ins Dunkel“ die betroffenen Familien mit rund 800.000 Euro unterstützen.

Seitens der Landesregierung besuchten Landeshauptmann Peter Kaiser, LHStv. Martin Gruber, LR.in Beate Prettner, LR Daniel Fellner und LR.in Sara Schaar das Danke-Fest der Marktgemeinde. Neben ihnen waren zahlreiche andere Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gekommen, so unter anderen Landtagspräsident Reinhart Rohr, Villachs Bürgermeister und Städtebund-Obmann Günther Albel, Landwirtschaftskammerpräsident Siegfried Huber, Bezirkshauptmann Bernd Riepan, Thomas Enenkel vom Militärkommando Kärnten, Bischof Josef Marketz, Superintendent Manfred Sauer, ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard, die ehemalige Chefredakteurin der Kleinen Zeitung, Antonia Gössinger und viele Vertreterinnen und Vertreter der Blaulichtorganisationen.

„Es war zu allererst ein Bild der Verzweiflung und doch war Dank der Arbeit des Krisenstabes unter der Leitung von Oberst Enenkel eine Struktur erkennbar“, erinnerte sich Kaiser, der sich zur damaligen Zeit auf einer Brüssel-Reise befand und sofort nach Kärnten zurückkehrte, an die dramatischen ersten Stunden nach der Katastrophe. „Wir haben seitens der Landesregierung versucht, die notwendigen Finanzmittel so rasch wie möglich zur Verfügung zu stellen. Ich möchte an dieser Stelle sagen, dass in allen Einsatzbereichen unter schwierigsten Bedingungen optimal zusammengearbeitet wurde. Ein ganz besonderer Dank geht auch an alle politischen Vertreterinnen und Vertreter, an die Einsatzorganisationen und an die gesamte Bevölkerung für den außerordentlichen Zusammenhalt. Aus der gemeinsamen Betroffenheit wurde jene Kraft geschaffen, die man braucht, um einen solchen Schicksalsschlag zu begegnen. Ich habe heute auch schon sehr viele lachende Gesichter gesehen. Das ist wohl das schönste Danke an all jene, die vor einem Jahr versucht haben, ihr Bestes zu geben“, so der Landeshauptmann.

Auch LHStv. Gruber betonte den über alle Zuständigkeiten hinweg spürbaren Zusammenhalt nach der Unwetterkatastrophe. „Die Arbeiten haben vom ersten Moment an einfach funktioniert, dafür möchte ich ein herzliches Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer richten. Jeder hat immer den Menschen vor Augen gehabt, um schnellstmöglich Schutz und Sicherheit wiederherzustellen“, so Gruber. Gerade im Straßen- und Landwirtschaftsbereich stand man vor massiven Herausforderungen. „Es war unter anderem die große Aufgabe zu bewältigen, landwirtschaftlichen Grund und Boden wieder in die Nutzung zu bringen. Das war deshalb so wichtig, denn dort produzieren wir die Grundlage unseres Lebens – nämlich gesunde, qualitativ hochwertige und regionale Lebensmittel. Auch die Wiederherstellung der Straßeninfrastruktur war eine große Aufgabe. Ich danke euch allen dafür, dass wir heute Danke sagen dürfen. Große Not löst große Hilfsbereitschaft aus. Das haben wir in Treffen und Arriach gesehen“, so Gruber.

Katastrophenschutzreferent Fellner wies zudem auf die immense Leistung der einzelnen Bürgermeister hin. „Was hier in Treffen und Arriach passiert ist, war von der Dimension her etwas komplett Neuartiges. Was von Seiten der Bürgermeister und der Gemeinden geleistet wurde, war schlichtweg sensationell“, sagte Fellner.

Treffens Bürgermeister Klaus Glanznig betonte, unmittelbar nach der Katastrophe sei es im Vordergrund gestanden, „Menschenleben zu retten und zu helfen, wo man helfen konnte. Man ist bei so einem Ereignis froh, in einem Land zu leben, wo alle zusammenhalten. Seit dem letzten Jahr ist sehr viel weitergegangen, Dank einer engen Zusammenarbeit von Bund, Land und Gemeinden. Das gibt Hoffnung, Kraft und Mut“, sagte Glanznig.

Der Festakt wurde von einem Konzert der Marktmusik Treffen, der Musikschule Gegendtal, dem Auftanz der Landjugend Treffen und einem Dämmerschoppen umrahmt.

Quelle: LPD Kärnten