Aktuelle Unwettersituation

Unwetter Montagabend: Schadensschwerpunkt Bezirk Völkermarkt – Katastrophenschutzreferent LR Fellner informiert Regierung und Bevölkerung – Warnung: Unwettergefahr nicht gebannt, Fahrten am Abend vermeiden LHStvin Schaunig: werden Menschen, wo notwendig, helfen – LHStv. Gruber: Risikovorsorge für Landwirtschaft ausgebaut.

VÖLKERMARKT/KLAGENFURT. In der Regierungssitzung informierte Katastrophenschutzreferent LR Daniel Fellner die Regierung und im Anschluss daran die Öffentlichkeit über das jüngste Unwetter, das gestern, Montagabend, über Kärnten zog und sich voll über dem Bezirk Völkermarkt entlud und dort immense Schäden an Wald, Landwirtschaft, Infrastruktur und privaten Häusern verursachte. Von allen Regierungsmitgliedern, allen voran LH Peter Kaiser, kam an erster Stelle der Dank an alle Einsatzkräfte, die unermüdlich und vor allem ehrenamtlich vor Ort die Menschen schützen und retten und Schäden beheben.

Fellner verwies auf den Krisenstab, der gestern Abend in Völkermarkt kurz nach 19 Uhr hochgefahren worden ist. Auch heute sei der Krisenstab nach ersten Erkundigungen vom Schadausmaß mehrmals zusammengetreten, Fellner kam von Völkermarkt direkt zur Regierungssitzung. „Ich muss es leider sagen: Willkommen im Alltag von morgen. Die ständig steigenden Temperaturen, die kontinuierliche Erwärmung, werden weiterhin für Wetterextreme sorgen und damit direkte Auswirkungen auf Menschen und Infrastruktur haben“, so Fellner. 

Derzeit seien 520 Feuerwehr-Frauen und –Männer im Einsatz, gestern, akut, nachdem das Unwetter für erste Schäden durch massiven Sturm, durch Hagel und Schauer verursacht hat, waren 46 Feuerwehren in Kärnten mit über 900 Frauen und Männern im Einsatz. Auch im Bezirk St. Veit hat das Unwetter gewütet. „250 Einsätze sind über die Landesalarm- und Warnzentrale bis dato gemeldet, 420 Schadstellen alleine wurden unabhängig davon im Bezirk Völkermarkt gemeldet. Und immer neue Schadstellen, die durch die Erkundigungen von Expertinnen und Experten – auch durch den Hubschraubrundflug – und von privaten Personen gemeldete werden, kommen hinzu. Wir haben derzeit bis zu 50 schwerbetroffene Schadstellen, das heißt, Häuser und Autos sind zerstört, beispielsweise durch umstürzende Bäume“, berichtet Fellner. 

Feller muss zugleich warnen: „Die Unwettergefahr ist überhaupt nicht vorbei, auch für heute ab Nachmittag bis zum Abend und in die Nacht hinein, werden Unwetter über Kärnten ziehen. Bereiten Sie sich vor, vermeiden Sie alle Fahrten mit dem Auto. Die Wetterdaten sind eindeutig, auch großkörniger Hagel ist zu erwarten“, so Fellner. 

Auch in der Land- und Forstwirtschaft hat das gestrige Unwetter wieder enorme Schäden verursacht. Rund 6.000 ha Agrarfläche waren betroffen. „Unsere Bäuerinnen und Bauern sind fast täglich mit Unwetterschäden konfrontiert, das Schadausmaß steigt massiv. Alleine vorige Woche sind über 70.000 Festmeter Schadholz in anderen Bezirken nach Unwettern festgestellt worden. Derzeit ist die Landesforstdirektion vor Ort in den Bezirken Völkermarkt und St. Veit, um mit Drohnenaufnahmen das Schadausmaß des gestrigen Unwetters zu überblicken. Aber wir müssen leider auch hier von ähnlichen Schadholzmengen ausgehen“, sagte Gruber. 

Der Landeshauptmannstellvertreter verwies in diesem Zusammenhang auch auf das Risikovorsorgemodell, das von Landesseite in den letzten Jahren laufend ausgebaut wurde. „Wir unterstützen die Kärntner Landwirte, indem ein Teil der Prämien für die Ernteausfallsversicherungen über die öffentliche Hand abgedeckt wird.“ Für 2023 wurden die Mittel dafür um rund 1 Million Euro aufgestockt, sodass heuer über 4,5 Millionen Euro für die Vorsorge gegen Unwetterschäden zur Verfügung stehen. „In Anbetracht der zunehmenden Schadensereignisse werden wir hier in Zukunft breit aufgestellt sein müssen, um die Land- und Forstwirtschaft zu unterstützen“, stellte Gruber klar. 

Auch Finanzlandesrätin LHStvin Schaunig verwies auf die Hilfe von Seiten des Landes, um Menschen, die durch die Unwetterkatastrophen in Not geraten, zu unterstützen. „Auch wenn Versicherungsdeckung bei Katastrophenschäden gegeben ist, so ist sie oftmals nicht ausreichend gegeben, oder Familien müssen vorfinanzieren, um die Schäden an ihrem Hab und Gut beseitigen zu können. Es fehlt in Katastrophenfällen trotz Versicherungen an nötigen, rasch abrufbaren Mitteln. Hier hilft das Land, wir werden, wie schon in Arriach und Treffen, ein Modell schaffen, um die betroffenen Menschen finanziell zu unterstützen. Wir lassen niemanden in Stich“, so Schaunig. 

Quelle: LPD Kärnten