Berufliche Inklusion: Zero Project Unternehmensdialog zeigt, dass und wie sie funktioniert
LHStv.in Schaunig: Berufliche Inklusion von Menschen mit Behinderungen ist Gewinn für gesamte Gesellschaft – LR Schuschnig hob Tourismus beispielgebend hervor und verwies auf Potential für Wirtschaft und Arbeitsmarkt
KLAGENFURT. Menschen mit Behinderungen können besondere Fähigkeiten und Talente, Vielfalt, Motivation und Loyalität in ein Unternehmen einbringen. Das zeigt auch der Zero Project Unternehmensdialog, der heute, Donnerstag, von 14.00 bis 16.00 Uhr im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung stattfindet. Der Schwerpunkt liegt diesmal auf dem Bereich Handel. Im Vorfeld informierten darüber Arbeitsmarktreferentin LHStv.in Gaby Schaunig, Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig, Karin Praniess-Kastner vom Zero Project Austria, Kurt Aschbacher von REWE Group, BILLA und Andreas Jesse von der autARK Soziale Dienstleistungs-GmbH in einer Pressekonferenz. Initiiert wurde das Format von der Essl Foundation und autArK gemeinsam mit dem Land Kärnten, der Wirtschaftskammer Kärnten, dem AMS Kärnten sowie weiteren Partnerinnen und Partnern.
„Diese Initiative macht Dinge sichtbar“, betonte Schaunig. Zero Project zeige, dass Dinge, die man sich als unglaublich kompliziert vorstelle, sehr gut funktionieren können. „So stellt das Projekt bei der beruflichen Inklusion die Selbstverständlichkeit in den Vordergrund“, erklärte sie und dankte allen Verantwortlichen und teilnehmenden Unternehmen. „Die berufliche Inklusion von Menschen mit Behinderungen ist ein Gewinn für jede und jeden einzelnen und für die gesamte Gesellschaft“, ergänzte die Arbeitsmarktreferentin. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf den „Bistro-Flitzer“ von autArK im Amt der Kärntner Landesregierung: „Hier bekommen wir jeden Tag gutes Essen und gute Laune geliefert.“ Wichtig sei es, dass die Leistung der Menschen mit Behinderungen wertgeschätzt werde. In diesem Zusammenhang nehme Kärnten auch eine Vorreiterrolle für Lohn statt Taschengeld ein.
Schuschnig möchte „Scheuklappen öffnen“ und aufzeigen, dass bei der beruflichen Inklusion „die Phantasie keine Grenzen kennt“. Möglichkeiten gebe es in allen Branchen. Als zuständiger Referent hob es beispielgebend den Tourismus hervor. „In Kärnten haben wir viel in die Barrierefreiheit im Tourismus investiert. Menschen wollen sich im Urlaub in jeder Hinsicht verstanden fühlen. Für Betriebe ist es sicher ein Vorteil, wenn Menschen mit Behinderungen zu Gast sind und erkennen, dass dort auch Menschen mit Behinderungen arbeiten“, sagte er. Schuschnig hob aber auch das wirtschaftliche Potential durch Menschen mit Behinderungen als verfügbare Arbeitskräfte hervor. Die Quote von Unternehmen, die Menschen mit Behinderungen einstellen, sei in Kärnten am höchsten. Doch auch bei uns seien es nicht ganz ein Drittel der Betriebe, es gebe also noch viel Luft nach oben.
„Unternehmen können anderen Unternehmen am besten sagen, dass und wie berufliche Inklusion funktioniert“, erklärte Praniess-Kastner den Hintergrund von Zero Project. „Es gibt hier viele tolle Erfahrungen“, ergänzte sie. Es gehe darum, Menschen mit Behinderungen eine Chance zu geben, sowie ihre Talente und Fähigkeiten sichtbar zu machen.
„Probiert es aus“, appellierte Vertriebsdirektor Aschbacher an die Unternehmen. Er hob die soziale Verantwortung hervor, die man bei REWE Group, BILLA wahrnehme. Auch Aschbacher sprach den angespannten Arbeitsmarkt an, daher gewinne man daraus, Menschen mit Behinderungen auf der Suche nach Talenten eine Chance zu geben. Es gebe tolle Organisationen, wie autArK, die Unternehmen dabei unterstützen.
autArK-Geschäftsführer Jesse sagte, dass berufliche Inklusion nicht nur ein soziales, sondern immer mehr auch ein wirtschaftliches Thema sei. Bei autArK sei das Betriebsservice die erste Anlaufstelle für Unternehmen. 2022 seien hier 260 offenen Stellen für Menschen mit Behinderungen akquiriert worden. „Wir wollen inspirieren, motivieren, Vorteile und Fördermöglichkeiten aufzeigen sowie Ängste, Unsicherheiten und Mythen ausräumen“, nannte Jesse als Ziel des Zero Project Unternehmensdialogs.
Das Zero Project ist eine gemeinnützige Initiative der Essl Foundation und engagiert sich weltweit für die Rechte von Menschen mit Behinderungen entsprechend der UN-Konvention. Die Zero Project Unternehmensdialoge wurden von der Essl Foundation im Jahr 2017 initiiert, um in jedem Bundesland vorbildliche Unternehmen in der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen vorzustellen sowie mit den Landesregierungen, NGOs, Unternehmen und Unternehmensverbänden zu diskutieren.
Hinweis – Den Zero Project Unternehmensdialog kann man ab nächster Woche auf dem Youtube-Kanal von autArK nachschauen: https://www.youtube.com/channel/UC6_B3NBUjas8WTvBiAZ_g2Q
Informationen unter: www.zeroproject.org
Quelle: LPD Kärnten
Foto: LPD Kärnten