Kärnten startet ab 2024 die weltweite Arbeits- und Fachkräfteakquise
LR Schuschnig: „Jährlich mehrere Millionen Euro, um dem Arbeitskräftemangel in der Wirtschaft entgegenzuwirken“ – Ab dem ersten Quartal 2024 nimmt die Agentur die Arbeit auf, Vergabeverfahren startet im Oktober – 1,4 Millionen werden dem Standortmarketing für einheitliche Anwerbe- und Informationsmaßnahmen bereitgestellt
KLAGENFURT. Um der sich weiter zuspitzenden Entwicklung fehlender Arbeitskräfte langfristig gegenzusteuern, wird das Land Kärnten erstmals ab 2024 eine eigene Standortagentur für die Akquise von Arbeitskräften aus dem EU-Ausland und aus Drittstaaten beauftragen. „Der Mangel an Arbeitskräften und Fachkräften bremst in immer mehr Branchen bereits jetzt das Wachstum. Schon jetzt sucht die Kärntner Wirtschaft händeringend nach Arbeitskräften. Die demografische Entwicklung wird das künftig noch weiter verschärfen. Wir werden dieser Entwicklung in Kärnten deshalb entschieden entgegenwirken und die Rekrutierung von Arbeitskräften für den Wirtschaftsstandort innerhalb der Europäischen Union und auch in Nicht-EU-Ländern bündeln und auf professionelle Beine stellen“, verkündet Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig im Anschluss an die heutige Regierungssitzung. In dieser wurde der Start des Vergabeverfahrens für die neue Agentur zur Akquise von Fachkräften beschlossen. „Künftig soll nicht nur Kärnten insgesamt als attraktiver Arbeits- und Lebensraum für hochqualifizierte Fachkräfte aus der ganzen Welt beworben werden, sondern es werden gezielt jene Fachkräfte angesprochen und nach Kärnten geholt, die von den Kärntner Unternehmen gebraucht werden“, betont der Landesrat.
Im Oktober startet das Vergabeverfahren, die Agentur soll ab dem ersten Quartal 2024 aktiv werden. In der ersten Phase wird die Agentur in den gemeinsam mit der Kärntner Wirtschaft und dem AMS festgelegten Branchen Pflege, Elektrotechnik und Metallverarbeitung starten und sowohl die Rekrutierung als auch den Onboarding-Prozess anbieten. „Wir wollen die Wirtschaft im gesamten Prozess der Personalfindung, von der Suche der Arbeitskräfte, über die sprachliche Qualifizierung, die Anerkennung der beruflichen Qualifikationen, über die professionelle Begleitung bei Behördenwegen zur Erlangung von Visa oder der `Rot-Weiss-Rot´- Karte bis hin zur Unterstützung bei der Wohnungssuche und Hilfestellungen bei der Suche nach Kinderbetreuungseinrichtungen begleiten“, betont Schuschnig. Bei der Akquise werde zudem mit Partnern in den Zielländern zusammengearbeitet, um auf bereits bestehendes Know-How aufzubauen. Bei der Auswahl der Zielländer sollen außerdem gesellschaftliche und kulturelle Aspekte berücksichtigt werden, damit die Integration auch erfolgreich funktioniert.
Jährlich plant Schuschnig seitens des Landes für die Arbeitskräfteakquise mehrere Millionen Euro bereit zu stellen, denn „Kärnten steht im Wettbewerb um Arbeitskräfte und wir werden mit einem Kraftakt auch wettbewerbsfähig beim Rekrutieren auftreten“. Zusätzlich werden noch heuer 1,4 Millionen Euro dem Standortmarketing bereitgestellt, um für die künftige Agentur einheitliche Werbe- und informationsmaßnahmen zu erstellen, mit welchem diese auch international auftritt: „Der Auftritt Kärntens im Ausland wird damit weiterhin einheitlich sein und noch mehr an Kraft gewinnen“, erläutert Schuschnig abschließend.
Quelle: LPD Kärnten
Foto: Kärntner Volkspartei